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Alles, was Sie über den Stillbeginn wissen müssen

Vorbereitung auf das Stillen vor der Geburt des Babys

Das seelische Wohlbefinden der Mutter ist entscheidend für die Bildung der Muttermilch und das anschließende Stillen. Vermeiden Sie möglichst viel Stress, ruhen Sie sich aus und suchen Sie sich Aktivitäten, die Sie beruhigen. Wichtig sind eine positive Einstellung und ein Gefühl der Sicherheit, die die Produktion der für die Milchbildung wichtigen Hormone stark beeinflussen.

Vermeiden Sie während der Schwangerschaft eine schmerzhafte Stimulation der Brust. Eine sanfte Befeuchtung der Haut genügt. Reizen Sie die Brustwarzen nicht unnötig – das kann eher zu Irritationen führen, als das Stillen zu fördern.

Bitten Sie das Personal idealerweise direkt nach der Geburt um unmittelbaren Haut-zu-Haut-Kontakt (skin-to-skin). Dieser Kontakt setzt die natürliche Hormonbildung in Gang, die für die Milchbildung nötig ist, und hat einen positiven Einfluss auf einen erfolgreichen Stillstart.

Nehmen Sie bereits ins Krankenhaus einen gut sitzenden Still-BH und weiche Einweg-Stilleinlagen mit. Zu Hause sollten ein Stillkissen und gegebenenfalls eine Milchpumpe bereitliegen.

Erstes Anlegen – wie macht man es richtig?

Die beste Zeit für das erste Stillen ist die erste Stunde direkt nach der Geburt. Das Baby ist wach und sucht instinktiv die Brust. Legen Sie es so an, dass es den Mund weit öffnet und nicht nur die Brustwarze, sondern auch einen großen Teil des Warzenhofs erfasst. Das Kinn des Babys berührt Ihre Brust. Beim Saugen sollten Sie keine Schmerzen haben.

Die richtige Stilltechnik stimuliert von Beginn an das Gehirn zur Produktion des Hormons Prolaktin, das für die Milchbildung entscheidend ist. Der häufigste Fehler ist ein zu oberflächliches Andocken des Babys. Wenn es sich nicht gleich bequem anfühlt, lösen Sie das Baby vorsichtig von der Brust und versuchen Sie es erneut. Zögern Sie nicht, sofort die Hilfe einer Stillberaterin in der Klinik in Anspruch zu nehmen.

Wie man das Einsetzen und die Bildung der Muttermilch unterstützt

Legen Sie Ihr Baby häufig an, nach seinem Bedarf. Eine sanfte Brustmassage, warme Umschläge und gegebenenfalls auch eine Pumpe helfen, die Laktation in Gang zu bringen. Bitten Sie das Klinikpersonal oder eine Stillberaterin ruhig um Rat.

Häufigste Probleme beim Stillbeginn

  • Schmerzhafte oder rissige Brustwarzen. Ursache ist meist ein falsches Anlegen. Pflegen Sie die Brustwarzen sorgfältig mit heilenden Salben; spezielle Hydrogel-Pads können Linderung verschaffen. Kontaktieren Sie eine Stillberaterin und arbeiten Sie an der Stilltechnik.
  • Zu wenig Muttermilch. Das ist meist nur scheinbar der Fall – die Milchproduktion passt sich in der Regel dem Bedarf des Kindes an. Legen Sie häufig an, stillen Sie aus beiden Brüsten und trinken Sie ausreichend. Besteht weiterhin Unsicherheit, holen Sie fachlichen Rat ein.
  • Verstopfte Milchgänge und Brustentzündung. Wenn Sie eine Verhärtung spüren, massieren Sie die Brust während des Stillens sanft und legen Sie warme Umschläge auf. Bei einer Entzündung mit starken Schmerzen, Fieber oder einer Rötung der Brust suchen Sie umgehend professionelle Hilfe.
  • Schlechtes Erfassen der Brust durch das Baby. Versuchen Sie, in einer anderen Position zu stillen als bisher.  Experimentieren Sie und verändern Sie die Haltung so, dass das Kinn des Kindes auf die härteste Stelle der Brust zeigt.

Wie oft stillen und woran erkennt man, dass das Baby gut gedeiht

Zu Beginn stillen Sie Ihr Kind nach Bedarf, im Durchschnitt alle zwei bis drei Stunden. Feste Intervalle sind nicht nötig. Anzeichen für eine ausreichende Versorgung sind Zufriedenheit des Babys, regelmäßiges Wasserlassen, regelmäßiger Stuhlgang, guter Schlaf und eine Gewichtszunahme.

Wenn das Baby häufig weint, unruhig ist und wenig nasse Windeln hat, suchen Sie rechtzeitig Hilfe bei der Kinderärztin/dem Kinderarzt oder einer Stillberaterin, um sich über das korrekte Stillen und das Gedeihen des Kindes zu vergewissern.

Ernährung der stillenden Mutter – was bevorzugen und was meiden

Achten Sie auf eine hochwertige und abwechslungsreiche Ernährung, reich an Nährstoffen und Vitaminen. Trinken Sie ausreichend, am besten Wasser. Verzichten Sie auf sehr scharfe, fettige Speisen und Lebensmittel mit hohem Allergiepotenzial. Alkohol und große Mengen Koffein sollten eingeschränkt oder ganz gemieden werden.

Häufige Fragen

  • Dürfen Frauen bei einer leichten Erkrankung stillen? Ja, Stillen während gewöhnlicher Infekte (Erkältung) ist unbedenklich; das Kind erhält dabei wichtige Antikörper von der Mutter.
  • Wann sollte Beikost eingeführt werden? Empfohlen wird ausschließliches Stillen für mindestens sechs Monate. Danach Beikost langsam einführen.
  • Was tun, wenn ich nicht alle 2–3 Stunden beim Baby bin? Muttermilch kann abgepumpt, im Kühlschrank aufbewahrt und dem Baby während der Abwesenheit der Mutter angeboten werden.

Erfolgreiches Stillen ist für fast jede Mutter realistisch, wenn sie die richtigen Informationen und Unterstützung erhält. Scheuen Sie sich nicht, die Hilfe erfahrener Stillberaterinnen in Anspruch zu nehmen.